Über Silphium

Silphium perfoliatum - Nutzpflanze der Zukunft
Silphium perfoliatum baut in kurzer Zeit beachtliche Mengen Biomasse auf.
Die Ansprüche an Nutzpflanzen waren und sind in der Menschheitsgeschichte sehr vielfältig. Bis vor kurzem stand neben Baumaterial, Fasern und Arzneien, insbesondere die Ernährung im Fokus. Mit dem Beginn der Energiewende und dem Wunsch nach einer nachhaltigeren Energie-produktion gewann pflanzliche Biomasse für die energetische Nutzung an Bedeutung. Daraus resultierte eine rapide Zunahme von Maisanbau, mit vielfältigen ökologisch negativen Folgen. In einigen Gegenden Deutschlands wird gar von einer „Vermaisung der Landschaft“ gesprochen. Jedoch bietet die Erzeugung von Energie aus pflanzlicher Biomasse eine Möglichkeit die starke Abhängigkeit vom Erdöl zu verringern.


Der deutsche Name Becherpflanze leitet sich von den verwachsenen gegenständigen Blättern ab, welche in der Lage sind Wasser zu sammeln.
Diese Fakten führen zur Notwendigkeit einer neuen Klasse von zukünftigen Nutzpflanzen, mit denen sich ökonomisch und ökologisch pflanzliche Rohstoffe produzieren lassen. Der erste Schritt ist die Identifizierung dafür geeigneter Wildarten. Die winterharte nordamerikanische Becherpflanze oder Durch-wachsene Silphie (Silphium perfoliatum L., Asteraceae) gilt als eine der zukunftsträchtigsten Pflanzenarten, mit großem Potential für eine nachhaltige Biomassenproduktion. Bereits die züchterisch unbearbeitete Wildform der Becherpflanze zeigt im Anbau vergleichbar hohe Erträge wie Silomais, dem aktuell ökonomischen Maß der Dinge. 


Silphium bietet Nektar und Pollen für heimische Insekten, hier labt sich gerade eine Gartenhummel (Bombus hortorum).
Ökologisch weist Silphium eine Reihe wertvoller Eigenschaften auf: die Pflanzen brauchen, einmal etabliert, nahezu keine Pflege und reduzieren den Einsatz von Agrarchemikalien drastisch. Die ökologisch bemerkenswerteste Eigenschaft sind aber die Blüten: Von Juli bis Oktober bringen die Pflanzen zahlreiche gelbe an kleine Sonnenblumen erinnernde Korbblüten hervor. Diese werten nicht nur das landschaftliche Bild auf, sondern liefern Insekten, wie der Honigbiene oder Hummeln, eine zusätzliche Nahrungsquelle. 



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