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Der Weg zum ersten Standort führte durch eine von Hügeln und Flüssen durchzogene Landschaft. |
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Blick auf den trockeneren Teil der Prärie. |
Noch am gleichen Tag
führte uns trotz Regen einer der Tipps von Kenneth zu unserem ersten
Sammelpunkt, gut 45 Minuten Autofahrt von Madison entfernt. In der
Nähe der Stadt Sauk City stießen wir auf eine faszinierende
Landschaft: unsere erste Prärie. Empfangen wurden wir
von einem prächtigen Monarchfalter (Danaus plexippus). Die Gegend war
geprägt durch einen anmoorigen Boden mit hohem Sandgehalt. Teile der
Fläche waren bewaldet, andere sehr trocken, aber der größte Teil
leicht sumpfig. Der Standort erwies
sich als ein botanisches Paradies: neben dem Straffen Eisenkraut
(Verbena stricta) und Prachtscharten (Liatris), sorgten besonders die
an trockenen Stellen zwischen den Gräsern kriechenden
Niederliegenden Feigenkakteen (Opuntia humifusa) für erstaunte
Blicke. Diese Kaktusart ist eine der Arten mit dem am weitesten nach
Norden reichenden Verbreitungsgebiet.
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Monarchfalter erblickten wir an diesem Tag nicht nur einmal, diese großen Schmetterlinge ernähren sich vom heimischen "Milkweed". |
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Niederliegende Feigenkakteen am Wegesrand. |
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Blick auf unsere erste Hochgrasprärie. |
Die meiste Freude
aber bereitete zunächst eine Gruppe von Silphium integrifolium. Hier
standen einzelne Horste gleichsam wie grüne Säulen inmitten der
rotbraunen Präriegräser. Prompt wurden Samen gesammelt und die
Fundstelle notiert. Angestachelt von diesem Fund gingen wir weiter
bis zum Ufer des Wisconsin River. Leider ohne das erhoffte Silphium
perfoliatum zu finden. Als Ausgleich fanden dafür hunderte von
Mücken zu uns. Wir fuhren in der näheren Umgebung umher und suchten
nach alternativen aussichtsreichen Stellen.
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Endlich erblicken wir unsere ersten Silphien - eine wunderschöner Hort von Silphium integrifolium. |
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Der vom Regen, mit Wasser gefüllte Wisconsin River - eine Brutstätte für verschiedenste Mückenarten |
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Die blühende Indianerbirne am Ufer des Wisconsin Rivers. |
Eine Feuchtwiese
flussaufwärts entpuppte sich beim Durchqueren als durchzogen mit
tiefen vom Gras verdeckten Wasserstellen. Dies brachte uns leider nur
nasse Füße und kein Silphium perfoliatum, dafür aber den
reißvollen Anblick von blühenden Indianerbirnen (Apios americana).
Diese Kletterpflanze bildet stärkehaltige Knollen, weshalb diese
früher von Indianerstämmen kultiviert und nach dem Kochen verzehrt
wurde.
Eine gutes Stück
weiter fanden wir dann endlich in einem Graben in der Nähe der
Strasse zwei Exemplare Silphium perfoliatum. In näherer Entfernung
befanden sich sogar noch weitere sechs Pflanzen. Wir freuten uns sehr
und sammelten zufrieden, trotz unzähligen Mückenstichen, nassen
Füßen und Dauerregen, die Samen ein, um wenig später die exakten
Pläne für die Reise nach South Dakota zu schmieden.
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Das Ziel unserer Sammeltour - Silphium perfoliatum. |
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