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Lagersilos in amerikanischer Farbe, die von uns beobachtete Landschaft war geprägt von Agrarwirtschaft und insebsondere vom Tabakanbau. |
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Die Sonne schien und es war sehr warm, die Tagesspitzentemperatur betrug 90 Fahrenheit (32,2°C). |
Am 17. Tag
unserer Reise wachten wir in Kentucky auf. Gleich am morgen ging es
wieder los auf die Suche nach unserem Silphium perfoliatum.
Der Norden und Nordwesten von Kentucky stellten sich als
ausgesprochen ländlich heraus. Wäre es dort nicht so hügelig,
könnte man mit Fug und Recht von einem wirklich platten Land
sprechen. Die Landschaft ist geprägt vom Tabakanbau und hölzernen
Scheunen, deren Bäuche offen standen um die in ihnen hängenden
Tabakblätter zu trocknen. Ein wahrlich idyllischer Anblick.
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Die meist von Hand geernteten Tabakblätter werden in Scheunen zum Trocknen aufgehangen. |
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Wir konnten viele dieser Trockenhäuser entdecken. |
Leider ist die
Datenlage zu der Verbreitung von Silphium perfoliatum in
Kentucky sehr dünn. So blieb der erste Standort auch ohne jeden
Erfolg. Wir beobachteten die vielen meist völlig eingetrockneten
Bäche und Flüsse und gingen davon aus, dass das Gebiet einen warmen
und trockenen Sommer hinter sich hatte. Wir fuhren weiter. Mitten im
Gespräch sahen wir einen für Silphium gut geeigneten
Standort und machten halt. Ein Bahnuntergang ließ uns an die Auen
des Ohio Rivers gelangen. Auch hier fanden wir kein Silphium,
dafür aber eine andere für Biomasse spannende und sehr seltene
Pflanze: Sida hermaphrodita, die Virginiamalve. Auch dieser
Fund freute uns, sahen wir sie doch erstmalig am Naturstandort.
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Ein glücklicher Botaniker mit einer Rarität in Kentucky: Sida hermaphrodita, die Virginiamalve. |
Ein wenig weiter
brachte ein Herbarbeleg von 1983 den gewünschten Fund. Wir fanden
eine große Gruppe Becherpflanzen, welche einen Hang hinauf wuchsen.
Die Pflanzen zeigten neben sehr dicken Stängeln auch etliche Blüten,
doch leider nur wenig Samen. Der erste Flor war scheinbar einer
großen Trockenperiode im Sommer zum Opfer gefallen und so blühten
etliche Stiele noch einmal nach. Nach diesem Erfolg ging es für uns
weiter nach West Virginia. Auf dem Weg dorthin machten wir in
Kentucky noch an einer Tankstelle halt, welche aus einem anderen
Jahrhundert zu sein schien.
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Endlich wurden wir fündig: eine der ein weiteres mal blühenden Becherpflanzen in Kentucky. |
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