Department of Agriculture. |
Unser Besuch bei der
Autovermietung stattete uns mit einem geländetauglichen Jeep
Cherokee aus. Cherokee das passt. Nach der gezwungenen kurzen
Eingewöhnung an unser amerikanisches Schlachtschiff im Verkehr von
Chicago, ging es raus aus der Millionenmetropole, in Richtung Madison
- Wisconsin. Mit den zurückgelegten Meilen prägte mehr und mehr die
Landwirtschaft unseren Horizont. Die großen Felder von Mais und Soja
gepaart mit Farmen zeugen davon dass der Spitzname „Milk State“
nicht unbegründet ist. Nach gut 3 Stunden Fahrt hatten wir uns an
unser Auto und den amerikanischen Verkehr ein wenig gewöhnt und
unser Hotel in der Nähe der Universität von Madison. Ein paar
Erledigungen später bereiteten wir uns auf das morgige Gespräch mit
Professor Kenneth Albrecht vor und fielen danach erschöpft ins Bett.
Endlich gefunden! Raum 460 in der "Moore Hall". |
Der nächste Tag
führte uns um 10 Uhr zu Professor Kenneth Albrecht. Er forscht und
unterrichtet an der agrarwissenschaftlichen Fakultät der Madison
State University. Der Schwerpunkt seiner Forschung liegt in der
Etablierung von neuen Möglichkeiten zur Rinderernährung. Das
Treffen mit Kenneth war sehr nett, hilfreich und interessant: er
zeigte uns die Labore zur Analyse des Pflanzenmaterials. Ihm gefiel
die Vorstellung, dass wir Deutschen hier in den USA Silphium suchen,
ähnlich wie er und seine Mitarbeiter vor einigen Jahren in Europa
verschiedene Kleeherkünfte gesammelt hatten. Uns hingegen
faszinierten die „Kuhmagensimulatoren“ mit den Namen Daisy I und
Daisy II. In diesen wird Pflanzenmaterial mit speziellen Puffern
versetzt und so auf dessen Verdaubarkeit analysiert.
Eine Riesentüte voll Silphium. |
Das Treffen mit
Kenneth war ein voller Erfolg. Er versorgte uns nicht nur mit
weiteren Informationen zu Standorten, sondern auch mit einer
Ausnahmegenehmigung der amerikanischen Naturschutzbehörde in
geschützten Gebieten Silphiumsamen sammeln zu dürfen. Zudem bekamen
wir auch Saatgut von Kenneth ersten Selektionsversuchen, die er mit
Pflanzen aus unterschiedlichen Herkünften durchführte. Natürlich
wurden wir auch Manfred, dem PhD-Studenten aus Freising, vorgestellt,
der in einer Nachbargruppe an Mais forscht. Kenneth erzählte, dass
er sein Sabbatjahr selbst in Deutschland an der Universität Bayreuth
verbrachte. Innerhalb der angeregten Gespräche nahmen wir mit auf
den Weg, dass Wisconsin nicht nur stolz darauf ist die meiste Milch
innerhalb den Vereinigten Staaten zu produzieren, sondern auch die
meisten Cranberries. Auch die Weizenproduktion ist derart hoch, dass
Wisconsin als die „Brotkammer der Staaten“ gilt.
Ausgestattet mit der
offiziellen Lizenz zum Sammeln und etlichen hilfreichen Informationen
übergaben wir zum Dank für all die Hilfe ein Mitbringsel in Form
von ABB-Senf aus Düsseldorf. Nach dem kurzen Hinweis, dass dieser
wesentlich schärfer sei, als die Kenneth bekannten Senfsorten aus
Bayern, verabschiedeten wir uns. Unmittelbar nach dem Gespräch
brachen wir zu einem ersten Silphium-Standorttip von Kenneth auf.
Ein Erinnerungsbild zum Abschluss des Treffens. |
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