Samstag, 10. September 2016

Milch, Cranberries und Weizen – Stop 1: Wisconsin

Department of Agriculture.
Unser Besuch bei der Autovermietung stattete uns mit einem geländetauglichen Jeep Cherokee aus. Cherokee das passt. Nach der gezwungenen kurzen Eingewöhnung an unser amerikanisches Schlachtschiff im Verkehr von Chicago, ging es raus aus der Millionenmetropole, in Richtung Madison - Wisconsin. Mit den zurückgelegten Meilen prägte mehr und mehr die Landwirtschaft unseren Horizont. Die großen Felder von Mais und Soja gepaart mit Farmen zeugen davon dass der Spitzname „Milk State“ nicht unbegründet ist. Nach gut 3 Stunden Fahrt hatten wir uns an unser Auto und den amerikanischen Verkehr ein wenig gewöhnt und unser Hotel in der Nähe der Universität von Madison. Ein paar Erledigungen später bereiteten wir uns auf das morgige Gespräch mit Professor Kenneth Albrecht vor und fielen danach erschöpft ins Bett.

Endlich gefunden!
Raum 460 in der "Moore Hall".
Der nächste Tag führte uns um 10 Uhr zu Professor Kenneth Albrecht. Er forscht und unterrichtet an der agrarwissenschaftlichen Fakultät der Madison State University. Der Schwerpunkt seiner Forschung liegt in der Etablierung von neuen Möglichkeiten zur Rinderernährung. Das Treffen mit Kenneth war sehr nett, hilfreich und interessant: er zeigte uns die Labore zur Analyse des Pflanzenmaterials. Ihm gefiel die Vorstellung, dass wir Deutschen hier in den USA Silphium suchen, ähnlich wie er und seine Mitarbeiter vor einigen Jahren in Europa verschiedene Kleeherkünfte gesammelt hatten. Uns hingegen faszinierten die „Kuhmagensimulatoren“ mit den Namen Daisy I und Daisy II. In diesen wird Pflanzenmaterial mit speziellen Puffern versetzt und so auf dessen Verdaubarkeit analysiert.  




Eine Riesentüte voll Silphium.
Das Treffen mit Kenneth war ein voller Erfolg. Er versorgte uns nicht nur mit weiteren Informationen zu Standorten, sondern auch mit einer Ausnahmegenehmigung der amerikanischen Naturschutzbehörde in geschützten Gebieten Silphiumsamen sammeln zu dürfen. Zudem bekamen wir auch Saatgut von Kenneth ersten Selektionsversuchen, die er mit Pflanzen aus unterschiedlichen Herkünften durchführte. Natürlich wurden wir auch Manfred, dem PhD-Studenten aus Freising, vorgestellt, der in einer Nachbargruppe an Mais forscht. Kenneth erzählte, dass er sein Sabbatjahr selbst in Deutschland an der Universität Bayreuth verbrachte. Innerhalb der angeregten Gespräche nahmen wir mit auf den Weg, dass Wisconsin nicht nur stolz darauf ist die meiste Milch innerhalb den Vereinigten Staaten zu produzieren, sondern auch die meisten Cranberries. Auch die Weizenproduktion ist derart hoch, dass Wisconsin als die „Brotkammer der Staaten“ gilt.

Versuchsgewächshäuser an der Madison State University.

Ausgestattet mit der offiziellen Lizenz zum Sammeln und etlichen hilfreichen Informationen übergaben wir zum Dank für all die Hilfe ein Mitbringsel in Form von ABB-Senf aus Düsseldorf. Nach dem kurzen Hinweis, dass dieser wesentlich schärfer sei, als die Kenneth bekannten Senfsorten aus Bayern, verabschiedeten wir uns. Unmittelbar nach dem Gespräch brachen wir zu einem ersten Silphium-Standorttip von Kenneth auf.

Ein Erinnerungsbild zum Abschluss des Treffens.

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