Über die Sammelreise


Warum eine Sammelreise in die USA?
Die genaue Herkunft der europäischen Silphium-Pflanzen ist unklar, ebenso der Umfang der genetische Diversität des europäischen Materials. Im Projekt SPREAD wird dies genauer untersucht. Auch weisen die in Europa heimischen Pflanzen mit der langsamen Jugendentwicklung und der geringen Standfestigkeit agronomisch katastrophale Eigenschaften auf. Ziel unserer botanischen Sammelreise ist es Saatgut an den Rändern des natürlichen Verbreitungsgebietes von Silphium in den USA zu sammeln.
Zurück in Düsseldorf sollen die in den USA gesammelten Pflanzen analysiert und mit dem alten europäischen Material verglichen werden. Durch einen Vergleich der verschiedenen Herkünfte auf DNS-Ebene erhoffen wir uns genauere Erkenntnisse über den Ursprung des alten in Europa verbreiteten Materials. Zusätzlich hoffen wir auch neue agronomisch wertvollere Varianten mit schnellerer Jugendentwicklung und besserer Standfestigkeit zu finden, damit diese in Kreuzungsexperimenten eingesetzt werden können.
Silphium perfoliatum hat im ersten Jahr eine langsame Jungendentwicklung. Dies ist problematisch für den Anbau der Pflanze im Feld. Im Zuge der botanischen Sammelreise sollen neue Varianten gefunden werden, die bei der Lösung dieses Problems helfen.
Etappen und Ziele der Reise
Da das natürliche Verbreitungsgebiet von Silphium perfoliatum sowohl den mittleren Westen, als auch große Teile der Ostküste der USA umfasst, müssen im Zuge der Sammelreise weite Strecken mit den Auto zurück gelegt werden. Der Start ist Chicago im Bundesstaat Illinois. Von dort geht es nordwärts über Wisconsin nach North Dakota. Anschließend geht es entlang der kanadischen Grenze bis zum Bundesstaat New York. Ab hier geht es südwärts zu den Appalachen und Tennesssee. Hier gilt es eine seltene Variante zu finden: Silphium perfoliatum var. connatum. Die einzig bekannte natürliche Variante, die sich morphologisch von der Stammart unterscheidet und Potential für ein Zuchtprogramm haben könnte. Weiter geht es über North Carolina und Georgia in Richtung Arkansas, dort steht mit den Ozarks wieder eine Gebirgskette im Fokus. Auf dem Rückweg nach Illinois werden wir versuchen auch in Kansas Silphium-Samen zu finden. Die Evaluation der Reiseroute geschah aufgrund der Literatur über erhaltende natürliche Prärievorkommen und dem Abgleich der Daten von Herbarbelegen zahlreicher Online-Herbarien in den USA.

Das mehrjährige Silphium perfoliatum blüht erst im zweiten Jahr.
Über unsere Eindrücke, Funde und Erlebnisse während der Mission SPREAD wird dieser Blog regelmäßig Bericht erstatten.

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