Freitag, 14. Oktober 2016

The Land Institute – mitten in Kansas

Salina ist mit circa 50.000 Einwohner eine der größten Städte in Kansas.

Der nächste Tag begann mit einer kurzen Fahrt zum „The Land Institute“. Das Institut hat sich der Erforschung und Zucht mehrjähriger und Ressourcen schonender Kulturen spezialisiert. In diesem unabhängigen sich rein auf Spenden stützenden Institut arbeitet David van Tassel an der Zucht von Silphium integrifolium. David sieht in dieser Wildart eine hoffnungsvolle Möglichkeit eine neue Nutzpflanze für die Ölproduktion mit zahlreichen ökologisch positiven Eigenschaften zu entwickeln.


In den Laboren des Land Institutes werden nicht nur Samen geputzt, sondern auch genetische Analysen durchgeführt.

              Silphium integrifolium während der Samenreife.

Die mehrjährige Weizenverwandte Thinopyrum intermodium besitzt gegenüber herkömmlichen Weizen ein ausgedehntes Wurzelsystem.

Nachdem wir in dem weitläufigen Gelände endlich das richtige Gebäude gefunden hatten wurden wir herzlich begrüßt. Nach einem guten Kaffee folgte eine Führung durch das Institut. Neben den Laboren sahen wir viele Möglichkeiten zu Bearbeitung von Saatgut und Erntematerial. Auch die Aufreinigung des Saatguts von Silphium integrifolium wurde uns demonstriert. Neben Silphium wurde uns auch andere Projekte des Instituts vorgestellt. Es wird sehr erfolgreich an der Zucht von mehrjährigen Weizen gearbeitet. Durch die Einkreuzung von Thinopyrum intermodium wurden nicht nur mehrjährige Pflanzen erzielt, sondern auch das sehr üppige und tiefreichende Wurzelsystem weitervererbt. Dadurch sind die Pflanzen deutlich resistenter für die langen Trockenperioden. Stolz erzählte uns David, dass eine Brauerei in Kalifornien aus diesem neuen Weizen bereits Bier braut. Er fügte noch ein „dort seien sie ja generell offener für Neues“ hinzu und weiter ging es zur Besichtigung der Versuchsfelder.
  


Während der Besichtigung der Versuchsfelder wurden viele Fragen gestellt und Beobachtungen ausgetauscht.


Silphium integrifolium in später Blüte, diese von David van Tassel gezüchtete Form setzt viele Samen an.
Insbesondere interessierten uns natürlich die Feldversuche. Hier dominierte Davids Ziehkind Silphium integrifolium. Wir staunten nicht schlecht als wir die Pflanzen sahen. Sie waren deutlich unterschiedlich zu denen, welche wir zuvor in der Natur gefunden hatten. Sie hatten riesige Blüten, fast schon in der Größe von kleinen Sonnenblumen. Auch der Samenansatz war wesentlich reicher als von uns sonst beobachtet. Wie sich im weiteren Gespräch herausstellte lag dies an zwei Gründen. Einmal hatte David eine spezielle Variante aus Kansas genutzt und weiterhin las er über die Jahre die Pflanzen mit dem reichsten Samenansatz aus. Dadurch vergrößerte er nicht nur die Blüten sondern auch den Ertrag von durchschnittlich ehemals 20 Korn auf 80 bis 100 Korn je Blüte. Wir waren beeindruckt. Eifrig begutachteten wir Davids Versuche und stellten viele Fragen. Wir bewunderten seine Sammlung an Herkünften für verschiedene Silphiumarten und bekamen von allen begehrenswerten Pflanzen Saatgut.


Für die Aufreinigung von Pflanzensamen wurden verschiedene Maschinen entwickelt, mit dieser können auch Silphiumsamen gereinigt werden.


Das Land Institute verteilt zahlreiche Merchandise-Artikel. Jeder von uns durfte ein T-Shirts als Souvenir behalten.
Wieder im Institut durften wir uns noch jeder ein T-Shirt mit Logo-Aufdruck aussuchen, auf denen groß das Logo des Institutes zu sehen war. Wir bedankten uns herzlich und sagten noch einem gemeinsamen Essen zu. Natürlich waren es die besten Pizzen von Salina. Nach dem herzlichen Abschied riet uns David noch auf der Rückfahrt ein Naturschutzgebiet zu besuchen in dem wilde Bisons leben. Wir hielten dort und konnten tatsächlich diese beeindruckenden Tiere am Horizont inmitten einer riesigen Prärie beobachten.

Die Landschaft von Salina ist wirklich weitläufig, ideal für Landwirtschaft im großen Stil.

                                  Die weiten Prärielandschaften von Kansas sind beeindruckend.

    In diesem extrem trockenen Ökosystem können meist nur spezialisierte Pflanzen überleben.

Abends erreichten wir Kansas City, gerade noch rechtzeitig um während der Debatte der Präsidentschaftskandidaten die Samen zu putzen.


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