Dienstag, 4. Oktober 2016

Houston kein Problem – 24 Stunden Tennessee

Die Gebirgszüge der Appalachen, welche wir ein weiteres Mal durchqueren mussten.

Durch die Zeitersparnis in Virginia ergab sich die Möglichkeit doch noch in Tennessee nach unseren Becherpflanzen zu suchen, dies war ursprünglich auch geplant, aber aufgrund der mageren Datenlage entschied ich mich doch dagegen und gab Kentucky den Vorzug. Doch nun war es möglich und wir starteten vom Osten von North Carolina in den Nordwesten von Tennessee. Der Weg führte uns wieder zurück durch die Appalachen, vorbei am Mount Mitchell, der größten Erhebung dieser Gebirgskette.

Eine Kurzgras-Prärie in Tennessee, an einem naheliegenden Wasserfall wurden Teile vom neuen Dschungelbuch gedreht.
Aufgrund der Länge der Strecke und in der Hoffnung doch noch etwas Silphium zu finden machten wir zur Mittagszeit einen Stopp an einer Prärie auf dem Cumberland Plateau. Dort fanden wir Silphium trifoliatum, eine weitere Silphium Art bei der die Blätter - wie der Name es schon verrät – quirlig und stets zu dritt am Stiel erscheinen. Auch die dazugehörige Prärie war überaus beeindruckend. Es ging weiter und unser Ziel war es noch am Abend die Hauptstadt von Tennessee, Nashville zu erreichen. Schließlich konnten wir unser Ziel erreichen, doch leider war das Motel nicht das Beste und wir wurden nicht nur von einem gelangweilt gleichgültigen Concierge empfangen, sondern auch im Zimmer von einer ganzen Familie Kakerlaken. Zu unserem Glück war es noch möglich die Buchung zu stornieren und so fanden wir uns eine halbe Stunde später in einer deutlich saubereren und vor allem insektenfreieren Umgebung wieder.


Der Broadway in Nashville.
Wir gingen ins Zentrum von Nashville, dem Broadway und uns wurde schnell klar woher die Hauptstadt ihren Beinamen „Music City“ bekam: an jeder, ja wirklich jeder, Straßenecke wurde live von Strassenmusikern Musik zum Besten gegeben. Man hat die Wahl zwischen Gesang, Rap, Gitarre, Schlagzeug oder was das Herz sonst noch so begehrt. Wir waren ein wenig überfordert. In jeder Bar absolvierte eine Band gerade einen Auftritt. Die Aneinanderreihung der vielen Bars erinnerte ein wenig an die Düsseldorfer Altstadt, nur die Junggesellenabschiede fehlten.


Auf dem Broadway spielten in jeder Bar und an jeder Straßenecke Bands und Musiker.
Wie in den den USA üblich, hingen auch in Nashville die Ampeln an Kabeln. Desweiteren war die Straßenführung sehr verwirrend.
Ein typisches amerikanisches Haus in Houston, Tennessee. Dieses verträumte Haus stand neben dem Habitat der von uns gefundenen Becherpflanzen.

Silphium mohrii, eine der schönsten Silphium Arten.
Müde von den vielen Eindrücken gingen wir ins Hotel und planten den nächsten Tag. Nach dem Frühstück ging es noch ein wenig weiter ins County Houston. Hier fanden wir in der Nähe des Willow Creeks einige prächtige Becherpflanzen und freuten uns sehr über diesen in Tennessee doch recht raren Fund. Danach galt es noch Strecke Richtung Alabama gut zu machen, unserem nächsten Ziel. Auf dem Weg machten wir einen kurzen Stopp im Südwesten von Tennessee. Hier sollte eine weitere Silphiumart wachsen. Diese Art ist Silphium mohrii. Sie ist hellgelb, eher klein und besitzt sehr stark behaarte Blätter. Wir fanden sie direkt neben einer Schnellstraße und die untergehende Sonne hüllte die noch geöffneten Blüten in ein schönes, seichtes Gelb. Schließlich fuhren wir weiter Richtung Alabama. Pünktlich zum Überqueren der Staatsgrenze spielten wir laut den Titel „Sweet Home Alabama“ von Lynyrd Skynyrd und fuhren im Sonnenuntergang an unseren ersten Baumwollfeldern der Wildnis von Alabama entgegen.

Im Süden von Amerika wird auch Baumwolle angebaut, die Samenhaare der Pflanzen bilden lange Fasern - hieraus wird der gleichnamige Stoff hergestellt.




 
Lynyrd Skynyrd - Sweet Home Alabama

1 Kommentar:

Aleks hat gesagt…

Hallo ihr. Das was ihr da treibt klingt ein bisschen wie Silphium Go (Anspielung auf Pokemon Go). Nur viel spannender :D. Spaß bei Seite: Ich bin schon ziemlich neidisch auf euch, weil eure Beschäftigung sehr viel spannender klingt als der Alltag im Labor (und es wahrscheinlich auch ist). Der Blog liest sich sehr gut und ich finds gut dass immer so viele Bilder mit hochgeladen werden :). Ich wünsch euch noch ganz viele Funde in den letzten Tagen eurer Reise. Haltet die Ohren steif!